Das liegt daran, dass die Kaufkraft in Bad Mergentheim so niedrig ist - und teilweise die Mietpreise bei Gewerbeimmobilien so hoch - dass es einfach sehr schwer ist einen Laden zu halten. Um ein Geschäft in Bad Mergentheim zu betreiben braucht man ein sehr gutes Geschäftsmodell und sehr hohe Anstrengung um keine Verluste zu machen. Die meisten möchten allerdings nicht nur keine Verluste, sondern auch einen Gewinn und etwas verdienen, von dem man auch Leben kann. Viele denken sich: warum so viel investieren und anstrengen, um ein paar Euro zu verdienen, wenn ich es in anderen Städten wesentlich leichter habe und viel mehr mit weniger Aufwand verdienen kann? - und wandern ab.
Auch wurde schon vor langer Zeit das "Innenstadt Sterben" in Bad Mergentheim durch die Einführung von Parkuhren beschleunigt. Viele Sparfüchse sind dann lieber direkt mit dem Auto in umliegende Supermärkte gefahren oder gleich ein paar Orte weiter.
Die Shopping Mall in Bad Mergentheim ist zwar ein netter Versuch - aber es wird nichts bringen. Es wird maximal noch mehr Länden in der Innenstadt den Knadenschuss geben.
Was also tun um die Zukunftsaussichten Bad Mergentheims zu verbessern?
Das wichtigste wäre es, die bestehenden Standortvorteile auszubauen und sich darauf zu besinnen, was Bad Mergentheim ausmacht - weswegen die Menschen herkommen (sollten) und was es auch in jeder anderen Stadt gibt, und man nicht unbedingt auch in Bad Mergentheim braucht oder zumindest hervorheben muss.
Weiterhin sollte Bad Mergentheim etwas Unternehmer freundlicher werden, um auch mal den ein oder anderen (Ex-Bad Mergentheimer?) anzulocken, der auch entsprechende Arbeitsplätze schafft.
Viele Unternehmer werden alleine schon privat dadurch abgeschreckt, dass es nicht mal möglich ist, ein anständiges Haus zu bauen - zahlreiche Vorlagen führen dazu, dass man am Ende nur ein Haus bauen darf, dass mehr oder weniger so aussieht wie die bestehenden Häuser. Aber gerade Unternehmer mit Geld sind meistens auch anspruchsvoll und möchten bei ihrem Eigenheim etwas besonderes erschaffen und dem Gebäude eine besondere Note verleihen.Ist dies nicht möglich, wird es gleich doppelt so schwer, halbwegs interessante Personen, die Bad Mergentheim weiterbringen könnten, anzulocken.
Es kam kürzlich eine interessante Reportage im Fernsehen über die Architektur in einem kleineren Ort in Österreich: Hier war das Ziel der Architekten, Gebäude in die Landschaft zu integrieren, ohne Sie zu zerstören. Die Architektur war sehr naturnah und individuell - aber fügte sich sehr gut in die Umgebung ein.
In Bad Mergentheim haben vernünftige Architekten gar keine Möglichkeit etwas neues zu erschaffen oder sich kreativ auszuleben. Hier gibt es viele bürokratische Vorschriften, und der Freiraum zu Kreativität und Neuerungen ist begrenzt. Es wird der Winkel vom Dach vorgeschrieben, die Form, die Farbe der Dachziegeln etc - ein frei entworfenes Haus hat hier keine Chance. Damit verbaut sich Bad Mergentheim auch die Chance, dass sich die richtigen Leute hier ansiedeln, die notwendig wären, um Bad Mergentheim voranzubringen.
Anstatt sich bei Neubauten auf kontraproduktibe Vorschriften zu versteifen, die nur dazu führen, dass die alte Architektur der letzten 30 Jahre fortgeführt wird - und Fertighaus und "Standardhaus" Neubau Ghettos entstehen - sollte sich man lieber mal auf den erhalt der alten Fachwerkhäuser und historischer Gebäude einsetzen - hier würde man aber am liebsten den Stadtkern abreißen und durch Kaufhäuser ersetzen.
Woran liegt das nur? Liegt das daran, dass Menschen die nie aus Bad Mergentheim weggekommen sind, sich da ein Stückchen "Frankfurt" oder "Berlin" herholen wollen? Ein paar Betonklötze in der Innenstadt helfen da aber leider auch nicht weiter.
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